Es war ein Wochenende im Mai.
Mein Sohn - damals 4 Monate alt- und ich waren alleine zuhause, mein Partner war mit seinen Freunden ein paar Tage unterwegs.
Gerade erst hatte die Zeit der sogenannten "3-Monats-Koliken" aufgehört, eine unglaublich fordernde Zeit.
Es war ein erstes Durchatmen, aber die Zähne kündigten sich bereits an. (Zumindest glauben wir bis heute, dass die Unruhe und die Schmerz-Anzeichen, die er danach zeigte, der Zahnbildung geschuldet war. Wer weiß das schon so genau.)
So waren die Nächte durchwachsen (Untertreibung) und auch tagsüber schlief unser Sohn meist oft nur 10-15 Minuten am Stück und das viel zu wenige Male. Ich kann mich heute deshalb so gut daran erinnern, weil wir ein Schlafprotokoll führten.
An diesem Sonntag im Mai hatte ich meinen Sohn gerade ins Schlafzimmer gelegt, weil er in der Trage eingeschlafen war.
Ich nützte die Zeit, um Gemüse für das Kochen vorzubereiten und fragte mich, wie lange er wohl diesmal schlafen würde. Zur Zerstreuung hörte ich mir nebenbei eine Folge von "Unsere kleine, große Welt" an. Ein Podcast, der in etwa 20 Minuten verschiedene interessante Dinge thematisierte.
Per Zufall kam ich auf eine Folge, in der es um Bachblüten ging.
Anfangs hörte ich mit innerem Widerstand zu und wollte fast gleich die Folge wechseln.
Bachblüten: Ohne dass ich mich jemals genauer mit ihnen beschäftigt hatte, "glaubte" ich nicht an ihre Wirkung. Ich meinte, es seien Auszüge aus Blüten, die am Wasser wuchsen und das hörte sich einfach zu milde an, um wirksam zu sein. Außerdem spürte ich nicht diesen Sog, dem ich gelernt hatte zu vertrauen - Die Dinge, die etwas mit mir zu tun hatten, zogen mich förmlich an oder interessierten mich zumindest übermäßig.
Aus irgendeinem Grund ließ ich die Folge dann trotzdem laufen.
So uninteressant war es dann doch nicht, vor allem, weil ich mir einiger Vorurteile und Fehlgedanken bewusst wurde. Zum Beispiel, dass Bachblüten gar nicht am Bach wuchsen und deshalb so hießen, sondern weil sie ein gewisser Dr. Bach erforschte und entwickelte.
Irgendwann dachte ich mir: Komisch, mein Sohn schläft gerade so lange. Ich schaute auf das Babyphone und bemerkte, dass ich es gar nicht eingeschalten hatte.
Meine Müdigkeit und Erschöpfung, womöglich auch die Stillhormone, ließen mich manchmal selbst Routiniertes vergessen.
Ich sprang auf und lief zum Schlafzimmer, wo ich panisches Geschrei vernahm.
Mein Sohn, der zu dieser Zeit noch gar nicht krabbeln konnte, saß im Stockfinsteren (Jalousien) hinter der Tür. Er musste, weil niemand auf seinen Weinen reagiert hatte, aus dem Bett über die Begrenzungskissen gerobbt sein, hinuntergefallen und sich zum einzigen Lichtstrahl, den er unter der Türe vernahm, hinbewegt haben.
Vor meinem inneren Auge sah ich ihn dabei, bitterlich weinend.
Ich nahm ihn natürlich sofort in meine Arme und versuchte mit Ruhe auf ihn einzuwirken. Eine Fähigkeit, die ich als Krankenschwester gelernt hatte: Je mehr Panik im Raum, umso ruhiger wurde ich (zumindest für den Moment).
Instinktiv ließ ihn lange weinen und erzählen, wiegte ihn, schenkte ihm soviel Halt und Geborgenheit wie möglich. Gleichzeitig beobachtete ich, wie eine blaue Beule auf seinem Kopf sichtbar wurde. Beim beruhigendem Gehen mit ihm fiel mein Blick plötzlich auf ein kleines gelbes Fläschchen im Regal. Es waren Bachblüten-Rescuetropfen, die ich vor der Geburt auf Empfehlung meiner Hebamme besorgt, jedoch nie verwendet hatte. Ich gab meinem noch immer tief schluchzendem Sohn ein paar Tropfen davon und nahm auch selber welche.
Es war erstaunlich! Binnen weniger Sekunden fühlte ich mich tatsächlich so ruhig und klar, wie ich meinte, nach außen wirken zu sollen.
Auch das Weinen meines Sohnes veränderte sich von panischem zu ruhigerem.
Da ich erst kurz zuvor in der Podcastfolge gelernt hatte, dass Bachblüten keine Emotionen unterdrücken (was mir sehr wichtig war), sondern uns sanft unterstützen, in einen Zustand zu kommen, mit ihnen umgehen zu können, gab es keine Einwände, sie auszuprobieren.
Als mein Sohn sich wirklich ganz beruhigt hatte und wieder der alte zu sein schien, weinte auch ich ein paar Tränen.
Es war die erste Situation dieser Art mit meinem Kind.
Zurück blieb zum Glück kein sichtbarer Schaden oder traumatisches Gefühl,
sondern Stolz und die leise Ahnung, das Fläschchen Bachblüten sei förmlich vom Himmel gefallen.
Nun war er da - dieser Sog!
Und ich begann meine Reise mit den Bachblüten...
"Heile die Seele - nicht die Krankheit."
(Dr. Edward Bach)
Seither ist viel passiert. Ich habe geforscht, ob und wie Bachblüten bei Freunden wirken,
habe nachgelesen und eine Ausbildung gemacht und vor allem immer wieder an mir selber ausprobiert.
Inzwischen bin ich fasziniert davon, wie sanft und doch kraftvoll diese Essenzen wirken und ich freue mich, dass insbesondere Schwangere und frischgebackene Eltern nebenwirkungsfrei davon profitieren können.