Was genau ist "Logotherapie & Existenzanalyse?"
Hört sich komplizierter an, als es ist.
Begründer war der 1905 in Wien geborene Viktor Emil Frankl.
Als Psychiater und Neurologe formulierte er die Kernbotschaft seiner psychotherapeutischen Schule: dass der Mensch in seinem Innersten nach Sinn strebe, & dass Sinn ihn befähige, jedes noch so schwere Schicksal zu tragen. Diese These musste er auf's Grausamste belegen, als er 1942 als Jude nach Theresienstadt deportiert wurde & von dort aus in 3 weitere Konzentrationslager kam. Seine Erlebnisse verarbeitete er in seinem bewegenden Buch "Trotzdem Ja zum Leben sagen."
"Es gibt nichts auf der Welt, das einen Menschen so sehr befähigte, äußere Schwierigkeiten oder innere Beschwerden zu überwinden - als:
das Bewusstsein, eine Aufgabe im Leben zu haben."
(Frankl im Lager Theresienstadt)
Das logotherapeutische Menschenbild sieht den Menschen als Einheit dreier Dimensionen: GEIST, PSYCHE, KÖRPER.
Wir sind Geist & haben Psyche und Körper, durch die sich das Geistige ausdrücken kann. Durch unseren Geist heben wir uns erst von Pflanzen & Tieren ab.
Geist ist nicht triebhaft, er ist frei, kreativ, aufmerksam, dynamisch, will lieben und leben. Er ist unser immer heiler Kern, in ihm begründet liegt unsere unbedingte Würde.
"Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen." (Frankl)
Die Logotherapie gibt kaum Methoden vor, vielmehr ist sie ein haltungsstarkes Hinspüren auf den Geist & seine Kräfte, unsere Kräfte!
Werte, Sehnsüchte und Begeisterung fungieren hier als wichtige Wegweiser.
"Das Gefühl kann viel feinfühliger sein als der Verstand scharfsinnig." (Frankl)
"Zur Heilung gehören ein Leib, ein Herz, eine Seele, menschliche Worte, Berührung, die Fähigkeit, sich von etwas ergreifen zu lassen, die Offenheit für das Geheimnisvolle."
(Christoph Schlick)
"Für mich heißt Verantwortung: Welche Antworten gebe ich auf die großen Fragen des Lebens." (Christoph Schlick)
"Irgendwann schwinden unsere Kräfte, um zu schaffen, & dann fragt einen das Leben: Was bleibt übrig? Was haben wir gelernt? Welchen Beitrag haben wir für die Welt geleistet?
Nur zu arbeiten, ist zu wenig - Wir sollen unsere Aufgabe leben: Was möchte das Leben von mir?"
(Christoph Schlick)